Ich war der Zeit schon immer voraus und kam doch meist zu spät. So auch zu meiner Geburt. Alle mussten warten, was unerfreulich war, da sich ein Bankett angemeldet hatte und meine Mutter wieder pünktlich in der Hotelküche stehen sollte, da wo ich dann auch, nachdem ich endlich kam (blau, schreiend und zu spät), aufgewachsen bin.
Seither bin ich an allem schuld und habe den Blues. Nach meinem Coming Out hatte ich dann den Homoblues. Was immer ich auch tue, es ist nicht immer schön und richtig, geschieht aber stets aus Liebe.
Heute bin ich daran, nach Hause zu kommen, das heisst zu mir: Coming Home.

Ich wünsche mir eine Community, die den Blues, den Homoblues durch ihre Adern fliessen lässt, die sich ihrer Tränen der Freude und des Leides nie mehr schämen muss.