Somewhere Over the Rainbow


— März 2015 —

Ich traf mich also mit Lutz, meinem Hemo, meinem B in der Buchstabensuppe. Auf der HighGayOne gingen wir der Frage nach, warum sich dieser Weg unserer rechtlichen Gleichstellung immer noch so anfühlt, als handle es sich um ein Feilschen von Vorteilen in bilateralen Verträgen, obschon wir doch gerne dem Gesetzbuche beitreten würden. Die Politik behandelt uns Homos wie die EU die Schweiz.
„Es ist eine Frage der Kommunikation“, meinte Lutz knapp, „nicht alle Heten verstehen euch. Sie verstehen nicht warum ihr braucht, was euch zusteht. Sie denken, ihr seid wie sie. Sie sagen, es interessiere sie nicht mit wem ihr in die Pfanne hüpft. Das zeigt ihr Unwissen. Auch in einem homosexuellen Leben ist der Schlafzimmeranteil eher klein.
Homo ist man auch tagsüber.

Ihr habt im Alltag nicht viel worin ihr euch erkennen könnt, sie wissen nicht, was ihr in einer heterosexuell dominierten Sozialisierung von frühester Kindheit an entbehren musstet. Ihr müsst ihnen eure Geschichte erzählen, dann verstehen sie warum ihr eure Prides und Festivals, eure Orte haben müsst, dass ihr Rechtauf gleiches Recht habt.
Du bist schwul, das ist mehr als bloss ficken ohneFrauen! Macht ihnen klar, dass ihr Menschen mit sexuellem Migrationshintergrund seid. Rechtfertigt euch nicht, erzählt ihnen, wo im Alltag ihr subtil übergangen, mit Urteilen und Bildern über euch konfrontiert werdet, lebt eure Identität auf dem Weg der Gleichstellung aus, gebt ihnen eine Chance, euch zu begreifen, dann werden sie verstehen, dass Unwissen und Akzeptanz auch eine Form der Unterdrückung sind.“

Eine neue Ära bricht an. Wir Homos sind kreativ und schaffen eine neue Grundlage der Verständigung. Danke Lutz. Ohne uns wäre das Leben wirklich nur Fifty Shades of Grau.

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