Für eine Handvoll Franken

 

Die Heiratsstrafe soll abgeschafft werden, die Homomenschen sollen abgestraft werden. Von der cVP-Fraktion zur VP-Fraktur

Die cVP schreiben auf ihrer Webseite doch tatsächlich über sich, dass sie eine christlichdemokratische Volkspartei sind, die den Menschen und die Gemeinschaft ins Zentrum stellt und, dass sie bei größtmöglicher Eigenverantwortung eine solidarische Gesellschaft in Wohlstand und Freiheit anstreben. Und jetzt stimmen wir am 28. Februar 2016 doch tatsächlich über eine Initiative eben dieser Schmerzpartei ab, die nicht nur an uns Homomenschen ein Verrat ist, sondern auch an den Werten der cVP selbst. Denn nur ein Klick auf der offiziellen Webseite der cVP entfernt, klickediklatsch, steht der Initiativtext. Und der ist so, wie soll ich sagen, hinterlistig, so hinterlistig, dass ich schon fast davon ausgehen muss, dass die cVPler_innen, die diese Initiative kreiert haben, eine heimliche Freude und einen Genuss verspürt haben müssen, ob ihrer schlangenhaften Absicht zwei Fliegen gleich mit einer Klatsche zu schlagen. Die Worte haben es in sich. Wer will nicht eine ungerechte Strafe abschaffen? Wer will nicht weniger Steuern bezahlen? Das sind gute Gründe, die Initiative anzunehmen, sehr gute sogar. Ich würde sofort ja stimmen, wären da nicht diese unscheinbaren Worte, inmitten vieler Worte, nett zusammengefügt zu einem vernichtenden Satz für alle Menschen, die gleichgeschlechtlich empfinden und lieben, uns Homomenschen.

Initiativtext:
„Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert: Art. 14 Abs. 2 (neu)
2 Die Ehe ist die auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau. Sie bildet in steuerlicher Hinsicht eine Wirtschaftsgemeinschaft. Sie darf gegenüber andern Lebensformen nicht benachteiligt werden, namentlich nicht bei den Steuern und den Sozialversicherungen.“

Von Mann und Frau … wird diese Fliegenklatsche angenommen, bricht sie den Menschenrechten das Genick. Vive la Suisse! Homoluja. Ja ich weiss, wir Tucken sollen endlich mal zufrieden sein und wieder still sein. Uns geht es ja gut. Wir dürfen ja auch in die Geschäfte rein, werden vom Verkaufspersonal bedient, bekommen nicht mehr an jeder Ecke eins an die Fresse und, wir dürfen uns im Bus auch hinsetzen, sogar vorne.

Wenn die cVP sagen, dass die Familie das Fundament unserer Gesellschaft sei und bleiben müsse und sie zu stärken gehöre zu ihrer Politik, dann schliesse ich aus dieser Initiative, dass die cVP uns Homomenschen das Recht auf Familie, das Recht auch stark sein zu dürfen, aberkennen und das so auch in der Bundesverfassung auf ewige Zeiten sichergestellt haben wollen. Ist das nicht böse? Doch, das ist es, einfach nur böse. Dieser, für unsere Rechte traurige Satz, ist böse. Und unnötig, denn wir schwächen nichts und niemanden.

Ist es die Verlogenheit, die Dreistigkeit der cVP, die mich laut werden lässt? Man muss uns nicht mögen, aber uns auszugrenzen und weiter zu diskriminieren, das ist weder fortschrittlich noch ist es christlich. So muss ich der Partei leider das C ganz wegnehmen und was bleibt übrig, eine Volkspartei, die sich den Heterowähler_innen aufs billigste anbiedert, die Geld gegen Menschenrechte gemeinsam verknüpft ins Rennen schickt, die zuschaut, jubeln und applaudieren wird, wenn der Starke den Schwachen am 28. Februar 2016 schlägt. Mon Dieu, pass auf, setz die Maske auf, die Initiative stinkt bis zu dir hoch.

Wäre die Ehe von Hömeler erfunden worden, wir würden die sofort mit den Heten teilen.

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