Unter dem Deckmantel des Bischofs

„Freude am Glauben“, 2015

Es lag der Mann beim Manne, sie flüsterten sich zu: „Ich liebe dich“ und sie liebten sich. Es lag der Priester beim Kinde, der Priester sagte: „Ich liebe dich, lass mich dein Beschützer sein“ das Kind vertraute dem Priester. „Warum sagst du nichts?“, fragte der Priester das Kind zärtlich, das Kind blieb still, der Priester hob den Rock unter dem er war wie Gott ihn schuf, zog dem Kinde sein Unterhöschen aus und griff behutsam nach dem jungfräulichen Knabenglied, nahm das Kinderhändchen und führte es vorsichtig an sein katholisches Glied, das Kind verstummte für immer, fühlte sich schuldig und beschämt. Das Kind wehrte sich nicht, kannte sich in dieser priesterlichen Liebe nicht aus und vertraute weiterhin seinem Beschützer, dem Priester. Und der Priester hatte lange Zeit nichts zu befürchten. Es gab Bischöfe, die vertuschten. Bis eines Tages …

Nach diesem kleinen Exkurs kommen wir zurück zum Kongress „Freude am Glauben“ in Fulda, 2015. Bischof Huonder von Chur spricht klare Worte, sein Referat beginnt er mit dem kirchlichen Segen der Ehe, der ausdrücklich auf die Fruchtbarkeit als einzigen Wert bezogen, auf einen „sittlich geordneten Vollzug des Geschlechtsaktes“ sei.

Weiter zitiert er (Lev 20,13): „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben.“ Er spricht von „Gefahr der Unzucht“, „Abfall von Gott“, um mit dem Satz zu enden, dass die Kirche die „Wahrheit der christlichen Ehe verkünden“ müsse.

Sex sei „keine Spaßveranstaltung“ und keine „Privatsache“, meinte der Bischof, sondern gehöre zur Glaubensverkündung. Da das nicht mehr selbstverständlich gewesen sei, habe sich (in der Bibel) eine „Notwendigkeit zur Gesetzgebung“ ergeben. Mit dieser müsse die Kirche auch heute Einfluss nehmen.

Was sagt die Bibel zu Kinderschändung? Sie sagt: Mühlstein um den Hals. „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde.“ Mt 18,6
„Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.“ Mk 9,42
„Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt.“ Lk 17,2

Sich über die Bibel zu streiten, ist sinnlos. Ich frage mich nur, ob eine Institution, die systematisch über Jahrzehnte Kinder missbrauchte und Bischöfe, die diese Kindsschändungen zu vertuschen versuchten, wirklich kompetent oder glaubhaft ist, um darüber zu urteilen, was sich gehört und was nicht. Es klingt alles so verlogen, geheuchelt dann. Gerade weil es Männer sind, die über Queer* urteilen, dürfen wir sie nicht aus der Verantwortung nehmen. Wenn sie sich heute noch auf die Bibel berufen, dann dürfen auch wir nie vergessen, was die Priester diesen wehrlosen Kindern angetan haben, sie haben sie fürs Leben traumatisiert. Und können wir 100% sicher sein, dass sie aufgehört haben, es zu tun?

Dass sich Papst Benedikt XVI bei einem Opfer persönlich entschuldigt hat und 400! pädophile Priester entliess, ist keine Heldentat. Es ist das Allermindeste was man tun kann. Dass Papst Franziskus die zahlreichen Skandale der vergangenen Jahre als „Schande der Kirche“ gegeißelt hat und verkündete, dass, die verantwortlichen Priester, Bischöfe und Laien „keine Verbindung zu Gott“ gehabt und ihre Positionen in der Kirche ausgenutzt hätten, ist keine Heldentat und macht nichts ungeschehen.

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