Zurich Pride 2015!

Sooooooooo … Gestern also war Tumult im Homologischen Garten. Chicken Run für Gleichstellung ohne Grenzen. Früher hiess das noch Spiel ohne Grenzen. Besucher-Innenrekord, eine zauberhafte Gloria, die die Namen der BotschafterInnen nicht zusammenbrachte, dafür immer wieder herzhaft ihr „Soooooooooooo“ platzierte, dem Berliner Stil outfitmässig absolut gerecht wurde, arm aber sexy, und die auf UNSER Kapital aufmerksam machte, unsere Vielfalt. Was ich absolut unterstütze. Es war wunderbar zu sehen, wie verschieden wir gemeinsam sind. Und dass wir uns für uns gegenseitig NIE schämen dürfen, NIE! (Was manchmal schwer fällt, aber wenn hinschauen weh tut, Kinder, dann schaut weg.)

Wir müssen zusammen halten. Stellt euch vor, noch vor 80 Jahren wären wir vom Helvetiaplatz nicht durch die Innenstadt marschiert, mit Menschen an den Seiten, die uns zujubeln, nein, vor 80 Jahren hätten wir uns auf dem Umschlaglatz versammeln müssen und wären in den Buchenwald-Express gesteckt worden.  Auf Rosa Liste, mit Rosa Winkel und hopp, Steine schleppen und ab in den Ofen, nix Edel-Mucki-Bude! Also, wir sind immer noch traumatisiert, deshalb: Gnade vor Geschmack und Benehmen. An der Pride dürfen alle, auch die, die sonst eher für Hide sind. Pride & Hide, Yin & Yang. Was uns schadet, ist höchstens die gegenseitige Ausgrenzung untereinander.

Die Reden, kämpferisch, engagiert, teilweise verbissen, mit Anweisung wann wir klatschen dürfen und sollen :-), aber auch hier, wir halten zusammen. Dann die wunderbare Suzan G. LeVine, schon der Name, dieser Klang lässt jede Drag Queen schmelzen, LeVine, mit viel Herzblut für uns und Obama sprach sie „LGBT-Rechte sind Menschenrechte“ … wie bitte?, ach ja wirklich, haben die endlich geschnallt, dass wir auch Menschen sind?, …  pfhuuuuu … das hat aber gedauert, aber immerhin, es ist jetzt offiziell. LGBT-Rechte sind Menschenrechte. Danke Mrs. LeVine! Von Rosaherzen.

Aline Trede’s Rede, Trede’s Rede … erinnert mich irgendwie an Schindler’s Liste, egal, weiter, Trede’s Rede war erfrischend spontan. Sie bleibt mit uns auf der Strasse bis es hier und überall keine LGBT-Diskriminierung  mehr gibt. Aline, hab herzlichen Dank und nimm mich bitte auf in diesem Artenschutzgesetz, das ihr da habt, du weisst schon, das Anti-Diskriminierungsgesetz, das uns gesetzlich vor menschlicher Dummheit schützt. Und bitte: Verrate uns nicht. Und bleib mit uns, auch wenn es mal stürmt und hagelt, draussen vor der Tür. Und danke für den Tipp, wir machen weiter Druck damit Bern uns nicht vergisst.

CVP, ich hab gehört ihr seid auch mitgelaufen. Warum? Findet ihr den Weg nicht alleine? Ich bin in eingetragener Partnerschaft und leide auch unter der Heiratsstrafe. Wollt ihr mich weiter strafen? Nehmt diese giftige Klausel aus eurer Initiative, denn sie hat nichts mit der Heiratsstrafe zu tun. Sie ist böse, fies und hinterhältig,

Alex Minsky, OMG what a charming hetero bum, hmmmm, und gell, wer im Afghanistan-Krieg war, der fürchtet sich auch nicht mehr vor Homos und Transen. Alex, der in seiner Rede von sich und immer wieder von der Liebe sprach, der nicht nur sein Bein, sondern auch noch den Faden verlor und seine Schwester auf die Bühne holte.
Obschon mir immer noch nicht klar ist, was genau du mir sagen wolltest, ausser, dass du uns liebst, you are „The Sexiest Man jumping around the Globe on one leg“.
Auch wenn ich Krieg generell unsexy finde und Kriegsverwundungen nicht glorifiziere, denn auch du Alex hast oder hättest getötet, Alex, I love you, too.

Last but not least, jetzt sind auch die UBS und die CS @Pride. Werbung? Marketing? Aber ja ok, warum nicht. Nur, wären sie das doch auch in ihren Tagesgeschäften, dann müsste ich mich nicht mit komischen Gefühlen rumschlagen. So à la „Soll-ich-das-jetzt-gut-finden-dass-die-„für-uns“-sind-oder-nicht“. Ich will nicht mehr in die Schmuddelecke gesteckt werden. Die schauen mit wem sie Werbung machen, dann darf ich das auch. La Post goes auch Homo :-). Herrlich. Die Dietrich, Die Callas, Die Post. Köstlich.

So. Ich danke den OrganisatorInnen der Zurich Pride für ihr Herzblut, ihre Zeit, die sie für uns opfern und dafür, dass sie schauen, dass wir durch die Bahnhofstrasse dürfen. So konnte ich zwischen den „Gleiche Rechte für Alle!“ noch schnell die Handtasche bei Trois Pommes abholen, die ich mir hab reservieren lassen. Sorry, Oprah. Aber da kenn ich nix.

Ach ja, die BotschafterInnen. Wahnsinn. Und gleich elf davon! Das ist ja schon fast wie beim ESC. Genial und wichtig. USA, Kanada, Finnland, Schweden, Norwegen, Israel, Bosnien, Kolumbien, Grossbritannien, Montenegro … da sag ich nur noch: „DOUZE POINTS!“

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